Es ist nie zuspät, etwas aus dem zu machen, was aus einem gemacht wurde.
Übrigens auch aus dem, was man
von jeher mitgebracht hat.
Ich war Festangestellt, habe Führungspositionen inne gehabt, über 12 Jahre in der Selbständigkeit, in nationalen und internationalen Märkten gearbeitet. Ich habe Firmengründungen, Familienunternehmen, Konzerne und Start ups erleben dürfen. Teams geleitet, Insolvenzen durchlebt , manche Jobs unentgeltlich aber nie umsonst gemacht.
Zwei Dekaden und bis heute, als Coachee im Hause Schulz von Thun, habe ich an mir selbst gearbeitet, Klarheit gewonnen, Persönlichkeit erarbeitet und erheilt. Ich bin geschieden, ich bin verheiratet, habe drei Kinder in drei Dekaden auf die Welt gebracht und bin 13 mal innerhalb Deutschlands umgezogen um dann 2008 wieder in Hamburg zu landen.
Und seit 2023 habe ich eine diagnostizierte AD(H)S Trefferquote in meiner Familie von 3 aus 5.
Hätte sich meine Vita anders gelesen, hätte ich den Satz an den Anfang gestellt?
Es gab Lehrer in meiner Schulzeit die haben mich vor die Klasse gestellt und mich vor meinen Mitschülern als „aktiv blöd“ bezeichnet. Es hiess, ich bin schlampig, faul, nicht wertschätzend weil ich alles habe liegen lassen oder irgendwo vergessen. Meine Karriere, so mein damaliges enges Umfeld, sahen alle in irgendeinem Supermarkt an der Kasse als erreicht. Wenn ich Glück hätte würde ich gut heiraten. Alle diejenigen, die in diese angebliche Auswahl kamen, habe ich verlassen. Den Kopf auf den Schultern damit es nicht reinregnet. Lustig aber, wie ich mich immer angezogen habe. Ach kreativ ist sie ja, die Nina. Nur halt dumm. Und Faul. Schauspielerin sollte sie werden, aber wer wird denn schon sowas? Und alles was sie anfasst geht kaputt. Zu Ende bringt sie es nicht. Meine Rechtschreibung? Selbst mit Spell check sehe ich es nicht. Manchmal lese ich Sätze vier mal hintereinander. Manchmal hilfts. Manchmal nicht. Mit Ach und Krach bis zur Mittleren Reife. Mach doch mal was, das Du gelernt hast. Rührei kochen zum Beispiel. Bist ja Hotelfachfrau. Und mach mal eine Pause, selber Schuld wenn Du im Burn Out landest. Immer so viel auf dem Zettel. Also wirklich: Zettel. Überall Zettel. Aber erzählen kann ich – lustig ist sie, die Nina. Macht halt nur nix draus. Und wie ein Blumentopf ist sie. Wo man mich hinstellt knüpf ich neu an. Menschen kann sie wohl. Ihre Kinder, süß, ja ok…aber vielleicht sollte sie mal etwas besser erziehen. Der Apfel fällt da nicht weit vom Stamm.
„Und wenn sie nicht gestorben sind, oder dazu lernen, dann werten sie noch heute weiter …“
Es fällt bei mir nur nicht mehr auf fruchtbaren Boden.
Meine Diagnose bekam ich mit Anfang 40. Seit dem habe ich viele Gedanken über mein bereits gelebtes Leben, meine diversen Rollen als Tochter, Mutter, Ex-Frau, Ehefrau, Geschäftsfrau, meinen viel zu früh verstorbenen Vater und meine Beziehungen im allgemeinen, zu fassen bekommen und verdaut.
Parallel lerne ich täglich dank meiner Kinder und ihrer hoch individuellen Bedürfnisse, in ihren unterschiedlichen Lebensphasen und den damit einhergehenden Herausforderungen.
Bei all den eigenen Erkenntnissen und dem stetigen nachjustieren und hineinwachsen meiner gewonnenen Selbsterkenntnis, spüre ich wie sehr mir das Thema zur Herzensangelegenheit geworden ist und sich eine Dringlichkeit nach Klarheit in mir ausbreitet.
Eine Dringlichkeit zur gesellschaftlichen und persönlichen Aufklärung.
Gleichzeitig eine Dringlichkeit zu Betonung der Tatsache, dass AD(H)S kein erstrebenswertes Mode Accessoire ist, mit dem es sich rühmt seine Einzigartigkeit hervorzuheben!
AD(H)S, Neurodivergenz ist eine Erklärung, keine Entschuldigung. Kein Trend.
Nicht das neue Cool.
Jeder der sich auf den Weg zur Selbsterkenntnis gemacht hat und bestenfalls zur Selbstakzeptanz gelangt ist, will meist sein Dasein mit ADHS, oder welchen Neurodiversitäten auch immer, nicht missen und ist genau richtig wo er ist, ohne den Bedarf irgendwelcher Personlichkeitsveränderungen!
Gleichzeitig weiss sie dann aber mindestens genauso gut, was es in unserer Gesellschaft mit sich bringt, der Norm abzuweichen.
Alle die Wissen, dass die gesundheitliche Treppe, sowohl inner seelisch als auch physisch schnell nach unten gehen kann und diese Folgen kennt – bei sich oder in seinem Umfeld – wird sich deutlich von Aussagen wie „ AD(H)S – die Trenddiagnose der neuen Jugend und der Hype um die Attraktivität vom Anderssein“ distanzieren.
AD(H)S – Neurodivergenz gilt es ernst zu nehmen und es ist Zeit für Neurodiversität in unserem Zusammenleben. Es ist Zeit für einen Paradigmen Wechsel.
Liebe Mitmenschen, sprechen wir darüber.
Dafür habe ich Cognito Sui ins Leben gerufen.
Team
Für meine Workshops, Impulstage und in Zukunft auch für Coachings, greife ich auf ein großes Netzwerk an Trainern, Fachleuten, Betroffenen, Psychiatern und Therapeuten zurück.
Hier erfahren Sie bald mehr über das Team an Coaches, Kollegen und Beratern.
Impulse & Workshops
+6
Fach höher ist eine ADHS Diagnostik bei Jungs gegenüber Mädchen.
+35
Ist der durchschnittliche Altersdurchschnitt bei diagnostizierten Frauen.
+8
Jahre der bei Jungen.